Schau mir in die Augen, Kleines — Eye-Tracking 101
Heute tauchen wir in das Thema Eye-Tracking ein — es bezieht sich auf eine Technologie, die verfolgt und misst, wohin du schaust. Eye-Tracker-Geräte sind dafür da, um die Position Deiner Augen und Deiner Pupillen zu beobachten sowie aufzuzeichnen und dann den Bewegungen folgen, die sie machen.
Eye-Tracking folgt Deinen Blickpunkten — den Punkten, die die Aufmerksamkeit Deines Auges auf sich ziehen. Wenn Du einen bestimmten Punkt lange genug anschaust, wird er zu einer Fixierung. Das Ziel, auf das Du guckst, während Dein Blick verfolgt wird, wird üblicherweise in mehrere Interessenbereiche aufgeteilt. Diese Bereiche werden dann miteinander verglichen und durch die Analyse Deiner Blickpunkte, ihrer Dauer und Häufigkeit beurteilt. Hier verwendet man üblicherweise Heatmaps, um die Ergebnisse zu visualisieren.
Wozu verwendet man Eye-Tracking überhaupt?
Diese Technologie findet ihren Zweck meist in den Bereichen verschiedener Forschungsthemen. Unter anderem in der Psychologie, um zu verfolgen und zu berechnen, was die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zieht und hält. Viele der Regeln der Aufmerksamkeit und der Konzepte der Konsumentenpsychologie basieren auf der Eye-Tracking-Forschung oder werden durch diese unterstützt. Dies hat eine merkliche Überschneidung mit Marketing, denn um zu verstehen, wie man seine Kunden am besten steuern kann, ist ein klares Verständnis dessen, was sie sehen wollen, erforderlich. Man muss in der Lage sein zu erkennen, welche Art von Verpackung, Farbe, Schriftart und allgemeiner Präsentation die meiste und positivste Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Zu verstehen, was den Blick eines Menschen anzieht, hat jedoch mehr Vorteile als nur Marketing und Kundenpsychologie. Es kann dabei helfen, neurologische Störungen zu diagnostizieren und hilft so bei der Gesundheitsfürsorge und schafft eine optimale Patientenversorgung.
Wie genau folgt also das Eye-Tracking Deinem Blick?
Die Eye-Tracker setzen sich aus zwei verschiedenen Teilen zusammen. Der erste Teil sind Infrarot-Lichtquellen, der zweite Teil sind die eingesetzten Kameras. Das Gerät sendet Infrarotlicht in Richtung Deiner Augen aus. Diese Lichter prallen an Deiner Iris und Deinen Pupillen ab und erzeugen Reflexionsmuster, die von der Kamera aufgenommen werden. Die Kamera nimmt Dein Auge mit den abprallenden Reflexionen auf, verfolgt und speichert alles — ein Bildverarbeitungsalgorithmus verwendet diese Reflexionen, um dann das Zentrum Deiner Pupille genau zu berechnen, so dass sie Deinen Blick perfekt verfolgen kann. Diese Daten werden dann quantifiziert und in Heatmaps oder andere Visualisierungstools eingegeben, damit sie leichter analysiert werden können.
Es gibt einen Grund, warum hier Infrarot Licht verwendet wird. Es ist aufschlussreicher und leistungsfähiger, da normales Licht in Deine Pupillen eindringt und von der Dunkelheit verschluckt wird, während Infrarotlicht immer noch an ihnen abprallt. Außerdem sind sie weniger ablenkend und weniger aufdringlich, da das bloße Auge sie nicht wahrnehmen kann.
Nun gibt es natürlich mehr als nur eine Möglichkeit, den Blick zu verfolgen und je nachdem, was Sie sich ansehen, gibt es verschiedene Geräte, die Dir helfen Dein Ziel zu erreichen.
Die zwei Arten der Blickverfolgung: Fern & Mobil
Im Wesentlichen gibt es zwei verschiedene Arten von Eye-Trackern. Die erste und am häufigsten verwendete Art ist ein Remote-Eye-Tracker. Diese Eye-Tracker werden stationär auf einem Schreibtisch oder Bildschirm befestigt, um Deine Blicke auf einem Monitor zu verfolgen und zu zeigen, wie Du mit dem, was Du auf einem Bildschirm wahrnimmst, interagierst. Ihre Tracking-Fähigkeiten sind klar auf den Bildschirm beschränkt, auf das Du reagieren sollst, aber sie bieten uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und liefern präzise Ergebnisse. Solange Du neben dem Bildschirm sitzt und Deine Augen auf diesen richtest, wird Deine Sicht analysiert. Natürlich zeichnet diese Methode Augenbewegungen aus der Ferne auf und passt am besten zu bildschirmbasierten Stimuli.
Abgesehen von der Verfolgung und Analyse Deiner Blickpunkte zu Forschungszwecken kann diese Technik auch dazu verwendet werden, eine Alternative zur klassischen Maus zu bieten, die man normalerweise für einen PC verwenden würde. Dies kann dazu beitragen, Handgelenkschmerzen für Menschen, die darunter leiden, zu lindern, aber auch bei der Fokussierung zu helfen. Dazu könnte es auch allgemein die Zugänglichkeit für alle zu erhöhen, so dass Menschen mit Behinderungen PCs viel einfacher verwenden können, als mit einer Maus.
Auf der anderen Seite gibt es mobile Eye-Tracker. Dabei handelt es sich um montierte leichte (fast) Brillen, die es Dir ermöglichen, frei herumzulaufen und unabhängig davon, was das Ziel ist, Deine Sicht zu verfolgen. Sie helfen dabei, Objekte oder die Ausführung von Aufgaben in einer umfassenderen realen Erfahrung zu verfolgen und bieten einen klareren Einblick in Dein vollständiges Sehvermögen. Montierte Eye-Tracker bieten außerdem einen umfassenderen Einblick in die Benutzerfreundlichkeit von Produkten.
So leistungsfähig Eye-Tracker auch sind, sie können Deine emotionale Reaktion auf das, was Du anschaust, nicht lesen. Ob Deine Aufmerksamkeit also jetzt überwältigend positiv oder negativ ist, muss noch von etwas oder jemand anderem analysiert werden. In den meisten Fällen geht es aber einfach nur darum, Aufmerksamkeit zu erregen, koste es, was es wolle — man sagt doch, schlechte Presse ist besser als keine Presse, oder nicht? Nun, mit der Aufmerksamkeit ist es dasselbe.