Interior Design und AR –

Hol dir deine Möbel per Fingertipp ins Wohnzimmer

getbaff.de
5 min readNov 2, 2020

Du ziehst um oder deine alte Einrichtung gefällt dir einfach nicht mehr?
Neue Möbel müssen her, doch das größte Problem beim Möbel Online-Shopping ist nicht die riesige Auswahl an Einrichtungsgegenständen, sondern unsere eigene Vorstellungskraft.

Unser Vorstellungsvermögen ist einfach untrainiert — wie oft haben wir Möbelstücke gekauft, sie ins Haus geschleppt, schwitzend aufgebaut und dann bemerkt, dass es das dann irgendwie doch „nicht ist“. Du dachtest, der Esstisch von der Website, aus dem Katalog oder dem Möbelhaus wird schon ins Wohnzimmer passen, die Farbe vom Sofa wird sich schon nicht mit der Wandfarbe beißen, nur um dann ernüchternd feststellen zu müssen, dass es im Endeffekt doch nicht so das Wahre ist. Doch bis du an diesem Punkt angelangt bist, hast du schon Kräfte und Zeit durchs Zusammenbauen, Schleppen und Schieben verschwendet, die du dir eigentlich hättest sparen können.

Augmented Reality ist die revolutionäre Lösung dafür. Der Einsatz von AR in der Innenarchitektur gibt dem Nutzer die Möglichkeit, den Raum exakt nach seinen Wünschen zu gestalten.

Tapetenwechsel gefällig? Kein Problem mit AR

Jeder, der sich jemals mit Heimwerken beschäftigt hat, weiß, dass es schwierig sein kann, die richtige Tapete für die Räume zu finden. Meist überlegt man sich schon vorher, welche Möbel man in den Raum stellen will und sucht dann nach der passenden Tapete oder der Raum ist bereits eingerichtet und man braucht wortwörtlich einfach mal einen Tapetenwechsel. So oder so, es ist schwer, sich für eine Tapete zu entscheiden, die letztendlich auch zur Einrichtung passt.

Augmented Reality der Schlüssel zum Lösen dieses Problemchens. Der englische Tapetenhersteller Graham & Brown hat eine App entwickelt und es Benutzern ermöglicht, durch Augmented Reality die besten Tapeten für ihre Räume zu finden.

Indem man den Raum bzw. die Wand, an welche letztendlich eine Tapete angebracht werden soll, mit der App scannt, erhält man eine Vorschau der Tapeten an ebendieser Wand.

Per Knopfdruck kann man die verschiedensten Tapeten auswählen und dann schauen, welche man am schönsten findet. Gleichzeitig wird automatisch berechnet, wie viele Rollen für die Renovierung benötigt werden.

“Die Menschen lieben den Gedanken, Tapeten zu verwenden, haben aber oft Mühe, sich vorzustellen, wie es an ihren Wänden aussehen wird. Es gibt zwar viele Inspirationen online und in Magazinen, aber den Sprung zu dem, wie es in ihrem eigenen Raum aussehen wird, zu schaffen, ist für die meisten von uns eine Herausforderung. Diese App macht es einfach und ist sehr intuitiv. Sie können ihre Favoriten speichern oder ein Bild ihrer Kreation aufnehmen, um es zu überprüfen und mit anderen zu teilen. Wenn ihnen gefällt, was sie sehen, können sie es auf der Stelle kaufen”, so Alan Kemp, Head of Brand bei Graham & Brown.

Dank der AR-Technologie können Benutzer während der Vorschau umhergehen und den Raum aus jedem Winkel, mit verschiedenen Lichtquellen und aus nächster Nähe betrachten, um die Motive der Tapeten im Detail zu sehen.

Die komplette Einrichtung durch AR

So — nun sind die Räume fertig tapeziert, jetzt fehlt nur noch das Mobiliar oder es muss mal ein neues Möbelstück her, weil du dich am alten Sessel, Regal oder Schreibtisch sattgesehen hast.

Doch passt der Holztisch denn eigentlich in die Küche, ist das Regal nicht irgendwie doch zu wuchtig für das Wohnzimmer? Auch bei diesen Bedenken kann Augmented Reality Abhilfe verschaffen. Einfach die gewünschten Möbel mit einer speziellen AR App ins Zimmer beamen — virtuell natürlich.

Auf diese Weise kannst du dir schon vor der Bestellung oder dem Kauf anschauen, wie deine Möbel in deinen vier Wänden aussehen werden.

Lieferzeit: wenige Sekunden

Eine der wohl bekanntesten AR-Apps dazu ist die „Ikea Place“ App. 2017 ins Leben gerufen hilft die App dabei, die passenden Möbelstücke für die eigenen vier Wände zu finden. Zu Beginn hatten Nutzer die Möglichkeit, aus 90 Möbeln des Ikea Sortiments auszuwählen und sich mit wenigen Klicks diese Möbel durch AR in ihre Räume zu projizieren. Die kostenlose App wurde in den folgenden Jahren immer weiter optimiert, sodass aktuell etwa 3000 Produkte ausgewählt werden können und in Zukunft alle neuen Artikel mit in die App aufgenommen werden sollen. In der App werden die Produkte dreidimensional und maßstabgetreu dargestellt und ermöglichen damit den Menschen, sich bei sich zu Hause einen Eindruck von Größe, Design und Funktionalität eines gewünschten Möbelstücks zu verschaffen. Sie müssen sich die Möbel nicht mehr nur in ihrem trauten Heim vorstellen, sie erleben sie einfach direkt. Der Nutzer kann auf diese Weise sehen, ob das gewünschte Möbelstück denn tatsächlich auch in das Zimmer passt, es im Raum verschieben und aus allen Perspektiven betrachten.

Heute bietet die App sogar mehr Funktionen, wie beispielsweise Einrichtungstipps oder es werden Alternativen zu bereits bestehenden Möbeln angezeigt, wenn man die Kamera auf diese richtet.

Einen Vorteil neben steigendem Umsatz bringt die App übrigens auch für das Unternehmen: durch die Visualisierung werden bessere Kaufentscheidungen getroffen. Kaufreue und die Retourenquote werden drastisch reduziert, denn Kunden bekommen genau das, was sie zuvor in der App gesehen haben.

Darüber hinaus kann AR auch bei Besichtigungen von Immobilien vorteilhaft eingesetzt werden. Meist sind die Wände kahl, der Boden grau, und der Raum leer. Interessenten fällt es oft schwer, sich leere Räume eingerichtet vorzustellen, doch wie wir nun gelernt haben sollten, stellt das für AR kein Problem dar.

So kann die Immobilie während der Besichtigung bereits virtuell mit Möbelstücken etc. ausgestattet werden und dem Interessenten bereits einen Eindruck verschaffen, wie die Räume möbliert aussehen könnten.

Übrigens: Eine Anwendung, die wahrscheinlich vielen Apple Usern bekannt ist, ist das Maßband, das 2018 mit dem Betriebssystem iOs 12 veröffentlicht wurde. Was die meisten nicht wissen, ist, dass dies eine AR-Anwendung ist. Mit Apples ARKit 2 können die Nutzer Objekte messen, indem sie die Kamera des Geräts auf das Objekt richten. Das ist sehr nützlich, wenn man beispielsweise im Möbelgeschäft oder zuhause ein Möbelstück ausmessen möchte aber keinen Zollstock oder ähnliches zur Hand hat. Dazu muss man nur mit der Kamera in der App den Anfangspunkt der Messung auswählen und das Handy bis zum Endpunkt bewegen. Nach Tippen auf das Display wird die Messung direkt angezeigt.

Natürlich ersetzt Augmented Reality nicht den Besuch im Möbelhaus, denn Möbel muss man anfassen und austesten können, Kunden müssen vieles ausprobieren wie Probeliegen/-sitzen oder das Material fühlen. Das zu ersetzen, ist auch gar nicht das Ziel; vielmehr soll AR das Einrichten erleichtern und Nutzern helfen, das richtige Mobiliar für ihre Traumzimmer zu finden.

Willkommen in einer neuen Zukunft des Interior Designs!

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