Bracenet — SAVE THE SEAS. WEAR A NET!
Geisternetze — so bezeichnet man Fischernetze, die nicht mehr aktiv zum Fischen verwendet werden, bei Sturm über Bord gegangen sind, beim Schleppen beschädigt oder vorsätzlich im Meer versenkt wurden. Sind sie einmal im Meer versenkt, treiben sie jahrhundertelang dort herum und fischen unkontrolliert weiter.
Nein, jahrhundertelang war keine Übertreibung; die Netze brauchen circa 600–800 Jahre, um sich zu zersetzen und werden so zum Todesurteil für unzählige Lebewesen, die sich in ihnen verfangen. Sie bestehen nämlich nicht mehr aus abbaubaren Materialien wie Hanf und Sisal, sondern aus langlebigen Kunstfasern wie Nylon und Polyethylen.
Das Problem
Im Nordpazifik schwimmt das sogenannte „Great Pacific Garbage Patch“. Es ist ein Müllstrudel, der 4,5 Mal so groß ist wie Deutschland und zu 46% aus Fischernetzen besteht. Doch nicht nur im Nordpazifik, auch in allen anderen Ozeanen und Meeren treiben die Netze, die Ozeane und Meerestiere als Mikroplastik verschmutzen. Allein in der Ostsee gehen laut der Welternährungsorganisation (FAO) jährlich bis zum 10.000 Netze verloren. Insgesamt gelangen etwa 10 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr in die Weltmeere, davon sind zwischen 30–50 % Fischernetze. Unzählige Fische, bis zu einer Million Seevögel und hunderttausend Wale, Delfine und Robben sterben jedes Jahr in den Fängen der Netze.
Sie verfangen sich in den Maschen der Netzwände, die für sie in der Dunkelheit des Meeres oft unsichtbar sind. So sterben sie einen qualvollen und sinnlosen Tod.
Ihre Kadaver ziehen oft große Meerestiere an, die daraufhin das ganze Netz verschlingen. Ein trauriges Beispiel dafür sind die 13 Pottwale, die 2016 an der Nordsee gestrandet sind: in ihren Körpern befanden sich riesige Mengen an Plastik, in einem Wal befand sich unter anderem ein 13 Meter langes Fischernetz. Zwar starben die Wale an Herz-Kreislaufversagen, einige von ihnen wären aber früher oder später an dem für sie unverdaulichen Plastik gestorben.
Besonders in südlichen Ländern kommt es heute noch vor, dass Fischernetze absichtlich im Meer entsorgt werden. Gerade bei der illegalen Fischerei, versenken die Fischer ihre Netze kurzerhand im Wasser, wenn sie die Gefahr sehen, erwischt zu werden.
Die Lösung: Bracenet
Die Erkenntnisse über diese schrecklichen Zustände hat Bracenet sich zu Herzen genommen und es sich zur Mission gemacht, die Geisternetze aus den Meeren zu holen und auch vorher schon abzufangen, damit dieses Problem in Zukunft gar nicht erst entsteht. Die geborgenen Netze werden gereinigt und von ihnen dann in Handarbeit in Deutschland unter anderem zu Armbändern, den sogenannten Bracenets, verarbeitet. Jedes Armband besteht also aus einem echten Stück Fischernetz.
Mithilfe der drei Partnerorganisationen Ghost Diving, Healthy Seas und Nofir treiben sie die Befreiung von Geisternetzen voran.
Ghost Diving und Healthy Seas sind Organisationen, die Geisternetzen den Kampf angesagt haben und die Meere von Abfällen zu befreien, um Meerestiere zu retten und Ökosysteme zu schützen. Beide Organisationen bergen Geisternetze aus den Meeren und übergeben sie anschließend Nofir zur Reinigung.
Das norwegische Unternehmen Nofir hat ein landesweites System für die Sammlung und Weiterverarbeitung weggeworfener Ausrüstung von Fischereien entwickelt: Fischereibetriebe geben so ihre alte, nicht mehr benötigte Ausrüstung zum Recycling an Nofir, die dem Material ein neues Leben schenken. Insgesamt haben sie schon über 40.000 Tonnen altes Fischermaterial recyclet. In Kooperation mit Bracenet reinigen sie die geborgenen Fischernetze und geben sie dann zur Weiterverarbeitung weiter.
Und dann?
Sind die Netze gereinigt und sortiert, gehen sie nach Hamburg in die Produktionsstätte von Bracenet. Dort werden sie in Handarbeit in Bracenets, Hundeleinen, Keychains und weitere Produkte verwandelt. Jedes Produkt ist ein Unikat, denn die Netze werden in ihrer originalen Form und Farbe verwendet.
Doch die Produkte sind mehr als nur schön und bunt: sie sind ein Statement und setzen ein Zeichen. Ein Zeichen für den Schutz der Meere und das Bewusstsein über die grausigen Zustände, die in den Tiefen der Weltmeere herrschen.
Save the Seas. Wear a net — denn mit jedem Bracenet und jedem Produkt aus dem Shop ist ein Stück Geisternetz weniger im Meer und die Meereslebewesen kriegen eine Chance auf ein weiteres Leben.
Bracenet gibt darüber hinaus ebenfalls Präsentationen, Vorträge und nimmt an Podiumsdiskussionen teil, um ihr Wissen weiterzugeben, konkrete Lösungen zu bringen und Ideen vorzuschlagen, wie man selbst handeln kann, um die Meere zu retten.
Die Message von Bracenet:
„Jede und jeder Einzelne kann einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und so kämpfen wir gemeinsam für eine bessere Welt.“